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Internetnutzung in Deutschland

in Lehrerzimmer 24.05.2003 17:55
von Joez | 351 Beiträge

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Statistisches Bundesamt legt Pilotstudie zur Internet-Nutzung vor
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Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes[1] hatten zu Beginn des
vergangenen Jahres rund 16 Millionen deutsche Haushalte einen Zugang
zum Internet, was einem Anteil von 43 Prozent entspricht. Damit lag
Deutschland etwas über dem EU-Durchschnitt von rund 40 Prozent,
erreichte jedoch nicht den Verbreitungsgrad in den führenden
EU-Ländern -- die Niederlande etwa mit 66 Prozent -- und blieb auch
unter dem Niveau der USA und Kanadas, wo schon im Jahr 2001 jeder
zweite Haushalt über einen Internetzugang verfügte.

Die Zahlen stammen aus zwei "EU-weit harmonisierten Pilotstudien" zur
"Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie in privaten
Haushalten und in Unternehmen", die das Statistische Bundesamt in
Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder im Jahr 2002
durchgeführt hat. Basierend auf den hochgerechneten Angaben von cirka
5000 befragten privaten Haushalten und 6675 Unternehmen verschiedener
Wirtschaftszweige in Deutschland seien erstmalig umfassende Daten zur
Verbreitung und Nutzung von PC und Internet in Deutschland gewonnen
worden, teilte das Bundesamt mit.

Demnach nutzten vor allem Haushalte mit einem oder mehreren Kindern sowie
Haushalte mit höherem monatlichem Nettoeinkommen einen PC sowie das
Internet zu Hause. Rentnerhaushalte sowie Haushalte mit niedrigem
Nettoeinkommen (weniger als 1300 Euro) besaßen eher selten einen
Internetzugang. Insgesamt nutzten im ersten Quartal 2002 in Deutschland
rund 34 Millionen Menschen das Internet, was 46 Prozent der Bevölkerung im
Alter ab zehn Jahren entspricht. Der Anteil der Internet-Nutzer war bei
Männern mit 52 Prozent um 11 Prozentpunkte höher als bei Frauen. In den
jüngeren Jahrgängen fiel der Abstand zwischen den weiblichen und männlichen
Internet-Nutzern geringer aus. Die 16- bis 24-Jährigen nutzten das Internet
mit 77 Prozent am häufigsten. In der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen waren
lediglich 26 Prozent der Personen online.

Der überwiegende Teil der Nutzer sah im Internet vor allem ein
Kommunikationsmittel (75 Prozent), eine wichtige Informationsquelle zu
Produkten und Dienstleistungen (65 Prozent) sowie eine Wissensquelle für
die allgemeine und berufliche Bildung (42 Prozent). Jeder zweite
volljährige Internet-Nutzer kaufte online ein. Die höchsten
durchschnittlichen Ausgaben entfielen auf die Produktgruppen
Reisedienstleistungen (522 Euro je Online-Käufer), Elektronikartikel
(einschließlich Video- und Fotokameras 285 Euro) sowie Computer-Hardware
(259 Euro).

Bei den Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und
weiteren Dienstleistungsbereichen nutzten im vergangenen Jahr etwa 62
Prozent das Internet für ihre Geschäftsabläufe. Deutschland sei bei der
Internet-Nutzung durch Unternehmen im europäischen Vergleich zwar nicht
führend, das Niveau allerdings hoch und der Abstand zu den führenden
Staaten nicht groß, so das Bundesamt.

Bestimmend für den Einsatz von Informationstechnologie in Unternehmen
scheine weniger die Branche, in der das Unternehmen seinen wirtschaftlichen
Schwerpunkt hat, als vielmehr seine Größe zu sein. So setzten praktisch
alle Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten durchgehend Computer im
Geschäftsablauf ein. Bei den Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten
waren es lediglich 68 Prozent. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der
Nutzung von Internet und E-Mail. Hier waren es bei den großen Unternehmen
wiederum fast alle, bei den kleinen nur 58 beziehungsweise 55 Prozent, die
Internet und E-Mail im Geschäftsablauf einsetzten.

Von den befragten Unternehmen verfügte fast ein Drittel über eine eigene
Internet-Präsenz und zwar von den weitaus meisten für ihr Marketing. Der
direkte Handel über das Internet hatte eine eher untergeordnete Bedeutung.
Zwar hatten rund acht Prozent der Unternehmen Bestellungen über das
Internet erhalten und rund 24 Prozent selbst über das Internet bestellt.
Die über dieses Medium getätigten Umsätze und Aufwendungen waren mit
jeweils etwa ein Prozent aber gering. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten
(51 Prozent) in den befragten Wirtschaftszweigen arbeitete an einem
Computer, 56 Prozent von ihnen hatten auf diesem Weg auch Zugang zum
Internet. (pmz[2]/c't)

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http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-06.02.03-001/

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