#1

Lehramtsstudenten müssen nicht Pauker werden

in Lehrerzimmer 06.01.2004 16:59
von Joez | 351 Beiträge

Alternativen zur Schule: Lehramtsstudenten müssen nicht Pauker werden
Von Andreas Heimann, dpa


Berlin/Hamburg (dpa/gms) - Viele Magister-Fächer lassen sich auch
mit dem Ziel Lehramt studieren. Manche Absolventen mit Staatsexamen
wollen jedoch nicht in die Schule, andere finden keine Stelle. Sich
dann umzuorientieren, ist nicht immer leicht. Alternativen auf dem
Arbeitsmarkt gibt es aber durchaus.

Langfristig dürften auch die Chancen auf Stellen im Schuldienst
wieder besser werden. «Bedarf an mehr Lehrern gibt es schon jetzt»,
sagt Arno Becker vom Deutschen Lehrerverband in Hamburg. «Aber die
Stellen werden aus Spargründen oft nicht besetzt.» Rein rechnerisch
müssten in den kommenden zehn Jahren sogar mehr Lehrer eingestellt
werden, als auf dem Arbeitsmarkt zu haben sein werden. «Wer jetzt
fertig wird, ist allerdings oft in einer schwierigen Situation», sagt
Becker. Viele suchen deshalb eine Stelle außerhalb der Schulen.

Absolventen von Lehramtsstudiengängen besitzen Qualifikationen,
von denen sie auch in Konkurrenz zu anderen Bewerbern profitieren
können, argumentieren Margarete Hucht und Andreas Kunkel, Autoren
des Ratgebers «Lehramt und Alternativen». Dazu zählten zum Beispiel
Lernfähigkeit oder psychologisches Verständnis. Und weil
Informationsbeschaffung und ihre Verarbeitung typische Bestandteile
eines Lehramtsstudiums sind, seien etwa Marketing und Personalwesen
sowie interne oder externe Kommunikation mögliche Arbeitsfelder.

Eine weitere Alternative sind Schulbuchverlage: «Wir bevorzugen
allerdings Bewerber, die auch das Zweite Staatsexamen haben», sagt
Barbara Schumacher, Leiterin der Personalabteilung bei Cornelsen in
Berlin. Dort sind rund 80 Schulbuchredakteure beschäftigt.
Berufserfahrung in der Schule sei von Vorteil.

Voraussetzungen sind neben der fachlichen Qualifikation auch die
Fähigkeit termingerecht zu arbeiten sowie ein Gespür für
wirtschaftliche Gesichtspunkte. «Und man muss auch mit ganz anderen
Menschen als in der Schule zusammen arbeiten können, wie mit Kollegen
vom Marketing und aus der Produktion», sagt Barbara Schumacher.

Darüber hinaus muss der Kontakt zu den Autoren gehalten werden,
die Beiträge für die Unterrichtswerke schreiben. Die Chancen auf eine
Einstellung sind sehr unterschiedlich: «Die Zahl der Bewerber auf
ausgeschriebene Stellen schwankt zwischen sehr wenig für Fächer wie
Mathe und mehreren hundert in anderen», erläutert Schumacher. Der
Verdienst entspreche etwa einem Lehrergehalt.

Oft als Arbeitsmarkt für Quereinsteiger genannt wird die
IT-Branche: Lehramtsabsolventen sind etwa als Software-Trainer
gefragt, die sich um Seminare und Schulungen kümmern. «Wichtig ist
allerdings Praxiserfahrung in Unternehmen, möglichst schon während
des Studiums», sagt Peter Littig, Vorsitzender der Fachgruppe Aus-
und Weiterbildung im Verband der Softwareindustrie (VSI) in München.

Fächer wie Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften sind von
Vorteil, IT-Trainer können aber auch aus den Geisteswissenschaften
kommen. Entscheidend sei, dass man Fachkenntnisse mit methodischem
Wissen kombinieren kann. IT-Trainer sind entweder angestellt oder
arbeiten freiberuflich. Letzteres könne sogar lukrativer sein, sagt
Littig, der selbst an der Dekra-Akademie in Stuttgart tätig ist.

Egal für welche Alternativen Lehramtsstudenten sich entscheiden -
immer gefragt sind effektives Arbeiten, die Fähigkeit zum Planen
komplizierter Abläufe und zum Motivieren anderer, betonen Hucht und
Kunkel. Die Alternativ-Jobs unterscheiden sich darin nicht von denen
in der Schule.

Literatur: Margarete Hucht, Andreas Kunkel: Karrieren unter der
Lupe: Lehramt und Alternativen, Lexika Verlag, ISBN 3-89694-373-1, 12
Euro.


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#2

RE:Lehramtsstudenten müssen nicht Pauker werden

in Lehrerzimmer 15.01.2004 14:37
von PRINZ
avatar

der Beitrag für die Pessimisten hier...

aber es gibt wirklich genug Alternativen, außerdem positiv denken udn dann findet sich auch was in der Schule.

meine früheren Mitstudis arbeiten jetzt als Reisekauffrau, Sozialamtsdame, im Schulbuchverlag, an der Uni, am Studienseminar, als Mutter und manche tatsächlich auch als Lehrer(in)


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